13 Nov 2023-09 Göttingen Norddeutsche Meisterschaft TT

Die Alexander-Schmorell-Schule ist norddeutscher Meister!

Bei den norddeutschen Meisterschaften im Para Tischtennis am 20. und 21. September 2023 in Göttingen setzt sich eine Mannschaft der Alexander-Schmorell-Schule in packenden Spielen gegen ein starkes Mitbewerberfeld von acht Mannschaften aus vier verschiedenen Bundesländern durch und wird zum ersten Mal norddeutscher Meister im Para Tischtennis.

Auch dieses Jahr wurden wir wieder von der Heinrich-Böll-Schule zu den norddeutschen Meisterschaften im Para Tischtennis nach Göttingen eingeladen. Bei diesem traditionsreichen überregionalen Tischtennisturnier bewohnten diesmal insgesamt hundert Personen zwei Tage lang die Schule und kämpften an zwölf Tischen in der Sporthalle um die ersten Plätze.

Es beteiligten sich KME-Schulen aus Berlin, Darlingerode, Hildesheim, Kassel, Meppen, Osnabrück, und Wolfsburg. 

In der illustren Konkurrenz befanden sich natürlich die Göttingen selber, Landessieger in Niedersachsen, die beim Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olmypia und Paralympics“ in Berlin in der ersten Maiwoche den achten Platz unter den 16 Bundesländern (unter zehn teilnehmenden Bundesländern) belegt hatten, und die Berliner Landessieger der Carl-von-Linné-Schule, die beim Bundeswettbewerb den vierten Platz erkämpft und uns Kasseler dabei klar mit 5:1 Sätzen hinter sich gelassen hatten. Auch der sachsen-anhaltinischen Landesmeister, die Marianne-Buggenhagen-Schule aus Darlingerode, der Drittplatzierten in Berlin, war angereist, allerdings ohne seine stärksten Spieler, die die Schule inzwischen verlassen hatten.

In den Wettkampfklassen A und C begann unser Team richtig stark. (In der B-Klasse hatten wir diesmal keine Spieler am Start.) In der A-Klasse trafen im Viertelfinale unsere Spieler Samuel Makizala und Kejuan Brandau aufeinander, beide bis dahin ungeschlagen und hoch motiviert. Während Kejuan schnell in Führung ging, konnte sich Samuel zurückkämpfen, sodass es zu einem fünften Satz kam, den Kejuan knapp mit zwei Punkten Vorsprung für sich entscheiden und sich damit fürs Halbfinale qualifizieren konnte. Samuel hatte über die Verliererrunde am nächsten Tage eine zweite Chance, sich wieder  ins Hauptfeld zu bringen.

Auch in der C-Klasse zeigte unsere Mannschaft ihre Stärke. Nico Patti, Phil Mizelli und Leon Müller gestalteten ihre ersten Spiele siegreich. Bedauerlicherweise musste wir feststellen, dass Nicos erstes Match, dass er mit 2:1 Sätzen gewann, von einem Schiedsrichter als Niederlage falsch dokumentiert worden war. Nach Einspruch und bangem Warten gewährte ihm die Turnierleitung nur die Chance zu einem Wiederaufstieg in die Finalrunde durch eine Teilnahme an der Verliererrunde. Da Nico die nächsten zwei Spiele verlor, konnte er diese Chance leider nicht nutzen.

Der zweite Wettkampftag brachte das Kasseler Halbfinale Phil gegen Leon mit sich. Kejuan bekam es mit dem Berliner Spitzenspieler Kenny Richter zu tun, an dem im Mai in Berlin kein Vorbeikommen war. Kejuan war niedergeschlagen, als er mit 1:3 Sätzen gegen Kennyy verlor. Samuel musste sich mit der aktuellen Berliner Nr. 3 Jonas John messen. Nach einem 0:2 war Samuels Traum vom Finale geplatzt, während Kejuan sich nun mit Jonas messen musste, um das Finale nach der vorherigen Niederlage zu erreichen. Beide hatten bis zu diesem Zeitpunkt im Turnier nur je ein Spiel verloren. Kejuan konnte sich hier mit 2:0 durchsetzen und hatte damit das Finale im Einzel in der A-Klasse erreicht.

In der C-Klasse ließ unser Youngster, der erst elfjährige Phil, Leon mit einem deutlichen 2:0-Sieg hinter sich. Leon musste sich dann leider auch seinem nächsten Gegner, einem Spieler aus Göttingen, geschlagen geben, womit Phils Endspielgegner feststand.

In der A-Klasse konnten die Spielerinnen und Spieler unserer drei Doppel am ersten Tag groß auftrumpfen. Besonders zu erwähnen sind hier Timo Rödde und Adrian Habicht, die sich in Berlin als Zweierteam gefunden und schon dort unglaublich starke Spiele abgeliefert hatten. Am Ende konnten sie sich sogar gegen die favorisierten Madeleine Schneider und Kejuan durchsetzen und damit die Tür zum Halbfinale aufstoßen. Hier unterlagen sie leider deutlich den Berlinern Kenny Richter und Eddi Vetter mit 0:3. Ein 2:1-Sieg gegen ein Göttinger Doppel ermöglichte ihnen dann aber doch noch den Einzug ins Finale.

Im Einzelfinale der C-Klasse wurde unser großes Talent Phil seiner Favoritenrolle in jeder Hinsicht gerecht, ließ seinen Göttinger Gegner völlig chancenlos und gewann gleich in seinem allerersten Turnier ‒ er spielte zu diesem Zeitpunkt überhaupt erst zwei Monate ‒  souverän den ersten Platz.

Im Doppelfinale unterlagen Timo und Adrian ihren Berliner Gegnern klar mit 0:3, konnten sich damit jedoch über einen hervorragenden zweiten Platz freuen.

Die souveräne Gewinnerin im B-Klassen-Einzel war die Berlinerin Anastasia Betten. Es lässt sich erahnen, dass sie zukünftig eine ernstzunehmende Konkurrenz für unsere A-Klasse-Spielerinnen und -Spieler werden dürfte.

Der Höhepunkt des Turniers, das Einzelfinale in der A-Klasse zwischen unserem Kejuan und dem Berliner Kenny Richter, entwickelte sich zu einem absoluten Thriller, den niemand je vergessen wird, der dabei gewesen ist. Kenny begann furios und führte schnell mit 2:0 Sätzen. Kejuan hatte zu diesem Zeitpunkt wohl schon aufgegeben, aber sein Trainer Marcel Gundlach und sein Team machten ihm Mut, das Finale nicht verloren zu geben. Als Kejuan auch im dritten Satz schnell mit 0:5 Punkten hinten lag, glaubte dann aber wohl kaum keiner mehr daran, dass Kejuan das Blatt noch wenden könne. Aber mit eisernen Nerven und einem plötzlich erwachten unbändigen Siegeswillen kämpfte sich Kejuan zurück und gewann den dritten Satz ….und den vierten Satz! Kenny wurde immer ratloser. Sein Trainer Sven Muschik versuchte in der kurzen Pause vor dem letzten Satz, Kenny wieder auf die Gewinnspur zu setzen. Fünfter Satz! 9:7 für Kenny… dann 9:9 … 10:10 …10:11 Matchball Kejuan … Ausgleich 11:11 ….11:12 … Aufschlag Kenny, von Kejuan mit vollem Risiko hoch retourniert, ….Kenny schlägt vorbei. Die Halle bebt und der Jubel der Kasseler kennt keine Grenzen. Was für ein Finale! Kejuan hat sich für die Halbfinalniederlage gegen Kenny revanchiert, ist norddeutscher Meister in der A-Klasse, hat den Gipfel des Turniers erklommen und sich mit diesem Spiel als Legende in die Annalen dieses Wettbewerbs eingeschrieben.

In der Siegerehrung durch den Turnierleiter, den ehemaliger Jugendtrainer und Schulleiter der Heinrich-Böll-Schule, Detlef Haschke, der die erkrankte Schulleiterin Martina Kolbe-Schwettmann vertritt, werden die Schmorellis für ihre Leistungen gewürdigt: in der C-Klasse Esra Göktan, die nicht mehr in der Tischtennis AG war und sich dennoch achtbar geschlagen hat, Freya Ressel, die erst seit einem halben Jahr spielt und nun auch im SV Helsa an der Platte steht, erreicht eine respektablen 18. Platz, Zoe Barkanowitz erkämpft sich den 11. Platz und lässt dabei die Mehrheit der in ihrer Spielklasse Teilnehmenden hinter sich. Nico Patti haderte etwas mit seinem Platz 6, zumal auch das falsche Spielergebnis ihn etwas aus dem Konzept brachte, Platz 3 (und damit auch ein Pokal) für Leon Müller, unangefochten auf Platz 1 (von 23) Phil Mizelli / Im Doppel auf Platz 6 (von 9) Madeleine Schneider und Kejuan Brandau, Platz 5 die Doppelmeister unserer Schule Laura Becker und Samuel Makizala, Platz 4 Daniel Geit mit einem Doppelpartner aus Darlinderode (die beiden hatten sich erst kurz vor dem ersten Spiel kennengelernt!), Vizemeister auf Platz 2 Timo Rödde und Adrian Habicht, (Platz 1 Berlin: Kenny Richter und Eddy Vetter) / A-Klasse Platz 16 (von 16) Adrian Habicht, der leider im Einzel nicht an seine guten Leistungen von Berlin anknüpfen konnte, Platz 12 Laura Becker, Platz 11 Daniel Geit, unser ehemaliger Schulmeister, Platz 9 Timo Rödde, Platz 6 Madeleine Schneider, Platz 4 Samuel Makizala, Platz 1 Kejuan Brandau.

Und nun warteten alle gespannt auf die Teamwertung. Als Berlin und Göttingen punktlich auf Platz 2 genannte werden, ist für alle klar, was den Schmorellis da gelungen ist: Sie sind das beste Team in Norddeutschland und dürfen den Wanderpokal für ein Jahr nach Kassel entführen!

Der Vater des Erfolgs hat natürlich einen Namen: Marcel Gundlach! Marcel ist ein ehemaliger Schüler unserer Schule und hat früh in den Tischtennismannschaften unserer Schule mitgespielt. Inzwischen ist er bei uns (und auch beim SV Helsa) Trainer und hat einen wahren Tischtennisboom  entfacht. Wie sehr „Konkurrenz das Geschäft belebt“, sieht man an den großen Fortschritten, die viele Spielerinnen und Spieler in kürzester Zeit machen.

Die Lehrkräfte Frau Zeilstra und Herr Daub, die die Gruppe in den Schulbussen nach Göttingen chauffierten und dort mit Marcel betreuten, kehren mit einer Mannschaft nach Kassel zurück, die zurecht sehr stolz auf das ist, was sie geleistet und erreicht hat.